3 Tote nach Monopolyspiel auf Geburtstagsfeier
Es sollte ein gemütlicher Abend unter Freunden werden: An seinem 29. Geburtstag hatte Julian Berger aus Mosbach (Baden) fünf Freunde zu einem Spieleabend eingeladen. Begonnen hatte alles ganz harmlos mit Uno und Siedler. Man aß Chips, trank Bier, und unterhielt sich über Fußball, Job und die letzte Staffel der “Bachelorette”. Irgendwann gegen Mitternacht soll die Situation jedoch eskaliert sein: Bei einer 8-stündigen Monopoly-Partie kam es zu einem heftigen Streit, der nach Aussage der Überlebenden von den späteren Opfern vom Zaun gebrochen wurde.

Das Luxusleben in der Schlossallee kostete 3 Freunde das Leben …
Zwei der Gäste und das Geburtstagskind konnten am nächsten morgen nur noch tot und teilweise schwer verstümmelt aus der Wohnung geborgen werden. Julians Freund Stefan (32), der wegen Totschlags angeklagt ist und sich selbst eine gebrochene Nase eingefangen hat, erklärt die Vorfälle folgendermaßen:
„Ich hatte die Schlossallee zuerst. Ruben hat immer falsch gezählt. Was kann ich dafür, wenn die sich nicht an die Regeln halten?“ Auch seine Freundin Melanie, die das Geburtstagskind mit einem Telefonkabel erdrosselt hat, ist von ihrer Unschuld überzeugt: „Es war halt scheiße, wie die anderen sich verhalten haben, besonders als Stefan die Schlossallee verkauft hat dann. Die hätten mehr Rücksicht nehmen müssen.“
Beide machen außerdem die kapitalistische Ideologie des Brettspiels für ihre Morde mit verantwortlich. In der Zweizimmerwohnung, die Arztsohn Julian alleine bewohnte, hatten sich die BaFöG-Empfänger von Anfang an finanziell benachteiligt gefühlt. Hinzu kam: Als Spielsteine mussten sie sich mit dem Schuh und der Schubkarre abfinden.
„Meine Mandanten haben sich gegen eine systematische Ungerechtigkeit zur Wehr gesetzt. Für ihren Akt des Protests dürfen sie nicht belangt werden!“, kommentiert Rechtsanwalt Hübner den Fall. Um ähnliche Vorfälle zukünftig vorzubeugen, wollen die Angeklagten von nun an nur noch Mau Mau spielen.