Zu Emo: Antifa-Kämpfer will kein Schwarz mehr tragen
Wir treffen Max Mustermann (29) (Name geändert) in seiner kleinen WG in Berlin-Marzahn, “weil die Mieten in Kreuzberg so teuer waren”. In seinem Zimmer hat er die Tapete halb von der Wand gerissen. „Hab ich bei pinterest gestehen, machen die in New York jetzt auch so ist der heißeste Scheiß, direkt aus Kreuzberg. Und… seien wir mal ehrlich” er beugt sich zu uns “Ist auch irgendwo ein Symbol für den Klassenkampf, finde ich.“ Ob Max wirklich Miete zahlt, oder diese Wohnung extra für unseren Besuch besetzt hat, werden wir im Gespräch nicht erfahren.

Noch trostloser als Schwarz: irgendein Hinterhof in Ludwigshafen Oggersheim. Max (mitte) hat genug. Foto: Stocksnap | CC0 Lizenz
Demos sind neben den allwöchentlichen Berghain-Besuchen und smarten Instagram-Hacks Max großes Hobby. Wenn er es deswegen nicht schafft, zu seinen Seminaren im Bachelor Afrikanistik zu gehen, in den er seit 9 Jahren erfolgreich eingeschrieben ist, ist das auch nicht so schlimm. Am Anfang war es nur ein Hobby. “Es machte einfach Spaß sich mit anderen Leuten zu treffen und „Nieder mit dem Staat! Hoch das Syndikat!“ zu brüllen. Antifa das ist ja nicht immer nur Steine werfen! Aber irgendwann hab ich gemerkt, dass das alles viel ernster war. Als ich das erste Mal verhaftet wurde. Das war ein krasser Moment ja, werde ich nie vergessen.“
Wir fragen ihn warum er verhaftet wurde, und was damals auf der Demonstration passiert sei. Er schaut verdutzt: „Was Demo? Ich hab im Supermarkt ein paar Kippen geklaut, von dem Geld beutet die Scheiß Tabakindustrie eh nur Kinder in Afrika aus. Wussten Sie, dass die auf den Tabakplantagen sterben?“ Jetzt rauch ich nur noch E-Zigaretten, ist auch gesünder.
Plötzlich wird Max nachdenklich: „Aber wissen sie, was ich nich verstehe? Warum schwarzer Block? Warum scheiß schwarz? Wenn wir doch für eine bessere Welt kämpfen, warum dann nicht im regenbogenfarbenen Block, oder blau-grün gestreifter oder was weiß ich. Ich bin doch kein scheiß Emo. Noch ein Jahr oder so, dann hör ich vielleicht echt auf. Echt mal kein Bock mehr auf dieses scheiß schwarz. Das ist ja nicht mal ne Farbe, also so offiziell mein ich.“
Max Vater, ein erfolgreicher Anwalt hatte sich eigentlich gewünscht, dass der Junge was anständiges studiert, wie Jura oder BWL. „Das wollte ich auch zuerst. Irgendwas mit Menschenrechten dann, wie heißen die achja „Embassy International“. Aber wenn ich diese schwarzen Roben von den Dreckskapitalistenschweinen sehe wird mir jedes mal ganz anders. Er seufzt. „Möchten Sie ne Coke?“
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